Dienstag, 24. Juni 2008

Prinz Eugen (1)


Hoch zu Ross dieser große kleine Feldherr, einer der namhaftesten und berühmtesten Helden, die gegen die Türken erfolgreich aufgetreten sind und deren Verdienst es war, dass Ungarn nach 150 Jahren wieder der christlichen Welt angehören durfte.

Das Reiterstandbild von Prinz Eugen von Savoyen kann vor der ungarischen Nationalgalerie (im ehemaligen Königspalast) betrachtet werden.

Wenn man davon ausgeht, dass die sog. Rückeroberung Budas von den Türken in erster Linie Prinz Eugen zu verdanken ist, irrt man sich riesig. Er nahm zwar an der Belagerung der Stadt und der entscheidenden Schlacht am 2. September 1686 teil, aber der Oberbefehlshaber der vereinten christlichen Truppen war Karl von Lothringen. Über die Einzelheiten des Kampfes um Buda (auf Deutsch: Ofen) kann u.a. hier (wikipedia) gelesen werden.

Was sucht hier also Prinz Eugen (Lebenslauf in wikipedia), wenn er nicht die Hauptfigur bei der Rückeroberung Budas war? – Na ja, dabei nicht, aber umso mehr elf Jahre später in den wichtigen Schlachten bei Zenta und Sarajevo – und dadurch erst wurde Ungarn mit dem Frieden von Karlowitz (1699) frei (für den Einfluss der Habsburger).

Die erwähnte Stadt Zenta (in der Vojvodina, damals Ungarn gehörend) wollte 1897 das 200-jährige Jubiläum der siegreichen Schlacht gebührend feiern: Es wurde eine Delegation zum Bildhauer Róna József nach Budapest entsandt, um das Werk bei dem Künstler zu bestellen. Es kam zwar zum Kontrakt, und auch das herrliche Reiterstandbild wurde fertig, aber Zenta konnte die ausgehandelte riesige Summe von 138 tausend Forint trotz vaterländischer Euphorie nicht bezahlen. Dem Kaiser Franz Joseph jedoch gefiel das Kunstwerk so sehr, dass er die Quittung beglich und den unsterblichen Feldherrn der Habsburger vor den Königspalast stellen ließ, indem er gesagt haben soll: „Ich kaufe das Reiterstandbild – aber für mich. Die Zentaner müssen zusehen, weil sie geizig sind.”

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